Glaubenskurse für die ESGn

Das Gebet

Ablauf

1. Begrüßung und Lied
2. Einführung in das Thema Gebet
3. Kleiner Seelenspiegel zum Beten
4. Vaterunser
5. Kreativphase
6. Abschluss

Verfasserin: Corinna Hirschberg, Bundes-ESG, ch@bundes-esg.de
 
Inhalt:
 
1. Begrüßung und Lied:
Ortsübliche Begrüßung, ggf. mit Selbstvorstellung der Teilnehmenden

Lied HuT 154 Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht
Alternativ kann im Sommerhalbjahr HuT 129 Bleib mit deiner Gnade bei uns gesungen werden.

2. Einführung ins Thema Gebet:
Das Gebet ist Kommunikation mit Gott. Es gibt ganz verschiedene Anlässe und Formen für das Gebet. Häufig sind Anlässe einerseits die Erfahrung des Beschenktseins, also Lob und Dank, oder die Erfahrung eines Mangels, also Klage oder Bitte.
Formen:
Vorsprachlich - sprachlich ausformuliert
Individuell - gemeinschaftlich
(liturgisch) vorformuliert - frei formuliert
Die Aufmerksamkeit für Gott kann durch spezifische Körperhaltungen wie Fersensitz oder Gesten (gefaltete oder nach oben geöffnete Hände) unterstützt werden.

Biblischer Überblick:
Gebet im AT: 150 Psalmen bieten einen reichen Vorrat an Gebeten verschiedener Gattungen: Lob-, Dank- und Klagelieder des Einzelnen und des Volkes.
Gebet im NT: Ungewohnte Anrede Gottes durch Jesus mit „Abba“ drückt die enge Gottesbeziehung aus. Das Vaterunser spielt dabei eine besondere Rolle. Im Matthäusevangelium wird durch die Verankerung des Vaterunsers in der Bergpredigt, das Thema Beten zu einem zentralen Moment der Jüngerexistenz. Im Lukasevangelium wird Jesus ausgeprägt als Beter dargestellt, häufige Betszenarien Jesu stellen ihn allein auf einem Berg da.

3.Kleiner Seelenspiegel zum Beten
Der Fragebogen ist für die Einzelbeschäftigung gedacht, um sein eigenes Verhalten in Bezug auf das Beten kurz zu analysieren und zu reflektieren.

4. Das Vaterunser
Das Vaterunser ist das christliche Hauptgebet, das im NT von Jesus als grundlegendes Gebet seinen Anhängern aufgegeben wird.  Es gliedert sich in eine Anrede und 7 Bitten: In den Du-Bitten geht es um die Heraufführung und Vollendung der Herrschaft Gottes zum Erweis seiner Gottheit; in den sog. Wir-Bitten um das von dieser Herrschaft bestimmte und erneuerte Leben des Menschen und der menschlichen Gemeinschaft. Die Schlussformel „wie im Himmel so auf Erden“ bezieht sich inhaltlich auf alle Du-Bitten.

Auseinandersetzung mit dem Vaterunser in Partnerarbeit
Fragen:
1.) In welcher Stimmung / Haltung bete ich das Vaterunser?
2.) Gab es schon mal eine Schlüsselsituation, in der sich das Gebet für mich verändert hat?
3.) Welche Bilder / Assoziationen habe ich beim Beten?
4.) Welche Aspekte sind mir bis jetzt unklar geblieben?

Je eine Arbeitsgruppe zu Text /Lied / Bild
Wie geht es mir damit?
(Wie) erfahre ich Gott im Gebet?
Was löst das Lied / der Text / das Bild in mir aus?
Inwiefern regt das Lied / der Text / das Bild etwas Neues in mir an?



5. Kreativphase:  
Individuelle Umsetzung des Jetzt-Zustands in einen Text, (schriftliches) Gebet,  Bild oder Geste
Kreativer Ausdruck des momentanen eigenen Ergehens in ein Gebet, Text oder Bild oder eine Geste
Austausch im Plenum
Im Plenum können auch noch Gedanken und Aspekte aus der Partnerarbeit zum Vaterunser einfließen.
6. Lied HuT 436
Im Anschluss kann mit einer Einführung das Herzensgebet geübt werden.

Das Thema Gebet eignet sich auch gut für den Interreligiösen Dialog, dann braucht der Abend aber einen anderen Aufbau.

Material 1
Kleiner Seelenspiegel zum Beten -  nur für den persönlichen Gebrauch

In welchen Situationen bete ich?

Wie häufig bete ich?

Wie geht es mir dabei?
Ich fühle mich sicher.
Eigentlich weiß ich gar nicht richtig, wie beten geht.

Wie bete ich?
Am liebsten bete ich frei formuliert, wie es die Situation ergibt.
Lieber verwende ich vorformulierte Gebete wie Psalmen oder das Vaterunser.
Ich verwende lieber die Form des Kontemplativen Gebetes, ohne Worte.

Wenn du bisher gar nicht gebetet hast:
Hattest du schon mal den Gedanken, du würdest jetzt gerne beten?
Wenn ja, was hat dich gehindert?

Nein, den Gedanken hatte ich noch nie.


>Zuruck